Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule. (2. Mose 21, 23-25)
Mit dem Bibelvers im Alten Testament gibt Mose dem Volk eine lange Aufzählung der Regeln mit auf den Weg, wie Konflikte begrenzt werden können. Es soll nicht mehr vergolten werden als Schaden entstanden ist. Nur Auge um Auge, Zahn um Zahn. Im deutschen Sprachgebrauch hat sich dieser Satz jedoch als Rechtfertigung für Rache eingebürgert. Wie du mir, so ich dir. Rache ist eine menschliche Regung, aber Gott rechtfertigt Rache nicht.
Jesus macht dagegen ganz deutlich, dass es um Deeskalation geht. Im Neuen Testament erscheint zweimal eine positive Abwandlung dieser Regel als wörtliche Rede Jesu:
«Und wie ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um.» (Lukas 6, 31). Und weiter: «Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz». (Matthäus 7, 12) Wir sollen nicht nur reagieren, nein, Christus fordert uns auf, ein positives Beispiel zu geben.
Gott,
bitte vergib uns Menschen,
dass wir oft unter unseren Möglichkeiten bleiben
und lass uns von Deinem Beispiel lernen.
Anna Hemme-Unger