Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes schauen»?
Entschwunden ist über uns das Licht deines Angesichts, HERR. (Psalm 4,7)
Und plötzlich fühle ich mich von allen guten Geistern verlassen, auch von Gott. Nichts läuft mehr so, wie es sollte. Die Lebensplanung droht abzustürzen. Alle sind gegen mich: Das Virus, die Chefin, der Bundesrat, der Partner, alle.
Der Psalm hört nicht mit diesen Worten auf. Sein letzter Vers lautet: «In Frieden will ich mich niederlegen und schlafen, denn du allein, Herr, lässt mich sicher wohnen.» Der Psalm zeigt, wie brüchig dieses Vertrauen werden kann, wenn das Falsche geschieht und meine Gefühle mich in den Abgrund ziehen. Aber er zeigt auch, dass dies nicht das Ende meiner Beziehung zu Gott bedeuten muss. Zum Glück ist das Licht Gottes nicht abhängig von mir.
Guter Gott
Manchmal scheint es mir,
alles habe sich gegen mich verschworen.
Alles ist düster.
Lass mich dein Licht sehen
auch in stürmischen Zeiten.
Michael Rahn, Pfarrer