Der Gott, der Frieden schenkt, … bewahre euch unversehrt an Geist, Seele und Körper. … Gott, der euch beruft, ist treu: Er wird das alles tun. Brüder und Schwestern, betet auch für uns!
(1. Thessalonicherbrief 5, 23 – 25)
Die Resonanz fehlt mir. Das habe ich in den letzten Wochen immer deutlicher erfahren. Wenn wir eine Teamsitzung oder eine Kirchenpflegesitzung haben, dann sitzt jede und jeder zuhause vor dem Bildschirm – der Smalltalk am Rande entfällt. Die Tasse Kaffee oder das gemütliche Zusammensein im Anschluss ebenso. Online spürt man das Gegenüber wesentlich weniger – obwohl Gesicht, Mimik, Stimme zu sehen bzw. zu hören sind. Noch schlimmer ist es bei den Aufnahmen für unsere online-Andachten für die Kirchenhomepage. Da spreche ich in der leeren Kirche und habe allenfalls mein Smartphone und dahinter einen meiner Kollegen als «Kameramann» als Gegenüber. Die Resonanz der gegenübersitzenden Gemeinde fehlt mir. So freue ich mich schon auf den ersten Gottesdienst ganz real und physisch in unserer Kirche.
Denn das Leben der Christengemeinde ist auf Resonanz angelegt: in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Thessalonich (heute Thessaloniki) schreibt der Apostel Paulus das so: Gott möge die Gemeindeglieder an Leib und Seele bewahren, sich ihnen also schützend zuwenden. Gott (be)ruft die Menschen, dazu zu gehören. Und die Resonanz der Gemeindeglieder daraufhin? Beten für die anderen Geschwister im Glauben, Paulus, Silvanus, Timotheus und wie sie alle heissen…
Gott,
Du meinst mich und rufst mich.
Du gibst mir Sicherheit in unsicheren Zeiten.
Was ich an Gutem erfahre,
das wünsche ich auch anderen und bete für sie…
Bettina Lukoschus, Pfarrerin