Ein Schriftgelehrter kam zu Jesus und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Nester, der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. (Matthäus 8,19-20)
Bei der Vorstellung, wie Menschen jetzt in der Sicherheit ihrer Wohnung verweilen (müssen), frage ich mich: Wer ist mehr zu beneiden, die Tiere, die in die Geborgenheit und Enge ihrer Höhlen und Nester flüchten – oder der Mensch, der all diese Orte nicht mehr hat oder braucht? Es ist diese Frage, die in der unbedachten Absicht des Schriftgelehrten liegt. Jesus nimmt sie auf, aber ich weiss nicht, ob er sie auch beantwortet.
Unser Leben ist wie ein Vogel,
der dem Netz der Vogelsteller entrann:
Das Netz ist zerrissen.
Wir sind frei. (Psalm 124,7)
Hansueli Hauenstein, Pfarrer