Dann sagte Hiob: … Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn. (Hiob 1,21)
Diese Worte gehören zu den bemerkenswertesten Sätzen der Bibel und haben mich schon früh beschäftigt. Das wird noch stärker, wenn ich daran denke, in welcher Situation Hiob sie sagt. Er hat soeben seinen ganzen Reichtum und so gut wie seine ganze Familie verloren.
Je älter ich werde, umso mehr erlebe ich diese Worte mit sehr gemischten Gefühlen.
Die Worte beeindrucken mich und fordern mich heraus. Was denke ich eigentlich von Gott, wenn es mir nicht gut geht?
Aber: Hiob verliert nicht nur seinen Reichtum. Seine Kinder und viele Menschen, die für ihn gearbeitet haben, kommen um. Und ich frage mich: kann und darf man den Tod von Menschen so abgeklärt zur Kenntnis nehmen?
Und doch berührt mich das unerschütterliche Gottvertrauen, das aus diesen Worten spricht, und das zugleich ausdrückt, dass Gott viel mehr ist als der Garant unseres persönlichen Glücks.
Brigitta Josef, Pfarrerin